Rückblick: DVAG-Preis für
angewandte Geographie 2025
Der Deutsche Verband für Angewandte Geographie e.V. zeichnet auch 2025 – im Jahr seines 75-jährigen Bestehens – drei herausragende Bachelor- und Masterarbeiten mit dem DVAG-Preis für Angewandte Geographie aus. Der Preis wird seit 1996 im zweijährigen Turnus verliehen.
In der Kategorie Bachelor-Arbeiten wird Alena Wartha mit ihrer Arbeit „Coworking als innovativer Beitrag zur Entwicklung ländlicher Räume“ prämiert. Coworking-Ansätze werden bislang vornehmlich in urbanen Räumen versandorte. Die Preisträgerin möchte aber explizit auch Entwicklungsansätze für ländliche Räume erkennen und Umsetzungspotenziale identifizieren. Die Arbeit wurde am Institut für Geographie der Universität Augsburg verfasst, die Betreuung lag in den Händen von Prof. Dr. Konrad Goppel.
Im Bereich der Masterarbeiten haben sich zwei Masterarbeiten gleichranging durchgesetzt und werden ausgezeichnet:
Malena Haas hat sich unter der Fragestellung „Kinder- und jugendgerechte Städte?“ mit den Partizipationsmöglichkeiten junger Menschen in der Stadtplanung auseinandergesetzt und damit im wörtlichen Sinne einer zukunftsorientierten Stadtgestaltung gearbeitet. Die Arbeitet wurde am Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien erstellt und von Dr. Yvonne Franz betreut.
Carina Chaloupka hat ihre Masterarbeit mit dem Titel „Ambienteraumschaffung anhand eines ganzheitlichen Tourismusleitsystems am Beispiel der deutschen Mittelstadt Lahr“ verfasst. Die tourismusgeographisch ausgerichtete Arbeit zielt unmittelbar auf planerische und gestalterische Maßnahmen in Lahr. Die Arbeit wurde erstellt am Institut für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, sie wurde betreut von Dr. Judith Pizzera.
Statement der Jury:
Die Jury hat die drei Arbeiten aufgrund ihrer unmittelbaren Planungs- und Praxisrelevanz – und damit im Sinne der Angewandten Geographie – ausgewählt und prämiert. Prof. Dr. Rudolf Juchelka, DVAG-Vorstandsmitglied und Leiter der Auswahljury: „Innovative Ansätze zur Regionalentwicklung ländlicher Räume sowie zur Stadtplanung wie auch die konkrete Gestaltung touristischer Leitsysteme bilden Anwendungsfelder und konkrete Gestaltungsmöglichkeiten für Erkenntnisse der Geographie. Die Bachelorarbeit von Alena Wartha sowie die Masterarbeiten von Malena Haas und Carina Chaloupka ermöglichen einen unmittelbaren Transfer aus der Wissenschaft in die Planungspraxis – dies ist im Sinne des DVAG-Preises für Angewandte Geographie preiswürdig“. Die grenzüberschreitende Wirkung des DVAG-Preises für Angewandte Geographie wird 2025 dadurch besonders dadurch deutlich, dass in der Masterkategorie zwei Arbeiten ausgezeichnet werden, die an zwei österreichischen Instituten der Geographie angefertigt worden sind.
Der Preis in Höhe von 500 bzw. 750 Euro in Verbindung mit einer Einladung zur Preisverleihung wird vom DVAG e.V. in Zusammenarbeit mit dem Julius Springer Verlag Heidelberg-Berlin gestiftet. Die Preisverleihung findet am 27. September 2025 im Rahmen der 75-Jahre-DVAG-Jubiläumstagung in Augsburg statt.
Insgesamt haben sich um den DVAG-Preis für Angewandte Geographie in der Ausschreibungsrunde 2025 21 Bachelor- und Master-Studierende beworben. Die Themen der eingereichten Arbeiten deckten weite Felder der Physischen und Humangeographie ab und reichten von „Gletscher-Monitoring in der Schweiz“ über „Telemedizin in strukturschwachen Räumen“ bis zu Anwendungsfällen der „15-Minuten-Stadt“.
Der Auswahljury gehörten an
• Vorsitztender: Prof. Dr. Rudolf Juchelka, DVAG-Vorstandsmitglied, Lehrstuhlinhaber im Institut für Geographie der Universität Duisburg-Essen
• Prof. Dr. Martin Heintel, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Wien, Sprecher des Österreichischen Verbandes für Angewandte Geographie innerhalb der Österreichischen Gesellschaft für Geographie
• Marc Heptig B.Sc., Preisträger des DVAG-Preises 2023 (Bachelor) Geographie-Master-Student an der Universität Heidelberg, Sprecher des DVAG-Regionalforums Rhein-Neckar
• Dr. Bernhard Kräußlich, DVAG-Vorsitzender, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Landkreis Sigmaringen
• Lisa Lorenz M.Sc., Preisträgerin des DVAG-Preises 2019 (Master), Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität für Bodenkultur, Wien
• Dipl.-Geogr. Friedrich Schulte-Derne, Lehrbeauftragter im Institut für Geographie der Universität Duisburg-Essen, Vorsitzender der Essener Gesellschaft für Geographie und Geologie
• Dipl.-Geogr. Christoph Winkelkötter, ehem. DVAG-Vorsitzender, Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg