Der DVAG wurde 1950 von Walter Christaller, Paul Gauss und Emil Meynen als Verband Deutscher Berufsgeographen gegründet. Die Mitgliederzahl liegt heute bei ca. 1.300, unter ihnen rd. 200 Studierende. Der DVAG ist Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Geographie (DGfG), dem Dachverband der geographischen Fachverbände und Gesellschaften mit insgesamt etwa 25.000 Mitgliedern.
Angewandte Geographie ist die querschnittsorientierte Anwendung und Umsetzung geographischer Erkenntnisse in Gesellschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Politik.
Angewandt geographisch arbeiten heißt, raumrelevante Faktoren und Entwicklungen zu ermitteln, zu analysieren, problemorientiert zu bewerten und somit praxisnahe Lösungen zur Vorbereitung und Umsetzung unternehmerischer, planerischer und politischer Entscheidungen zu erarbeiten.
Der DVAG setzt sich dafür ein, der Geographie zu einem Stellenwert in der Öffentlichkeit zu verhelfen, die ihr bei der Lösung der vielfältigen Probleme unserer Gesellschaft zukommt.
Der DVAG ist:
- ein Zusammenschluss von praxisorientiert arbeitenden und forschenden Geographinnen und Geographen aus Beruf und Studium,
- tätig auf fast allen Gebieten der Geographie durch Fachtagungen, Workshops, AKs, regionale Foren und Weiterbildungsveranstaltungen,
- die kompetente Vertretung in Fachwelt und Öffentlichkeit für alle Fragen der Angewandten Geographie und zugleich das Forum für den Erfahrungsaustausch unter angewandt arbeitenden Geographinnen und Geographen,
- mit gut 1.300 Mitgliedern die größte Vereinigung von Geographinnen und Geographen außerhalb von Schule und Hochschule.
Das aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums des „Deutschen Verbands für Angewandte Geographie (DVAG)“ erschienene Heft beschäftigt sich mit der Geschichte des „Verbands deutscher Berufsgeographen“, der Vorläuferorganisation des DVAG. Nach einer Einleitung, die eine methodische Reflexion enthält und einen kurzen Überblick über die Untersuchungsergebnisse gibt, wird im ersten Kapitel die Vorgeschichte des 1950 gegründeten Verbands, insbesondere im Hinblick auf die durch die NS-Zeit stark beeinflussten Prägungen im Selbstverständnis der Gründergeneration, beschrieben. Im zweiten Kapitel wird die Formierungsphase des Verbands vor dem Hintergrund der Rekonstituierung der westdeutschen Geographie nach 1945 und den damit verbundenen Machtkämpfen analysiert. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit den langwierigen Diskussionen um die Einrichtung von Diplomstudienstudiengängen und dem damit einhergehenden wachsenden Selbstbewusstsein des lange Zeit marginalisierten Verbandes. Das Abschlusskapitel dreht sich um den gescheiterten Versuch der Etablierung eines Einheitsverbandes der westdeutschen Geographie und den daraus resultierenden Neubeginn der nunmehr als „Deutscher Verband für Angewandte Geographie“ arbeitenden Organisation. Kurzbiographien der ersten Mitglieder, ein Quellenanhang und das Literatur- und Quellenverzeichnis runden die Publikation ab.
Ute Wardenga, Norman Henniges, Heinz Peter Brogiato und Bruno Schelhaas (2011): Der Verband deutscher Berufsgeographen 1950–1979 — Eine sozialgeschichtliche Studie zur Frühphase des DVAG
forum ifl 16, Leipzig: Leibniz-Institut für Länderkunde (IfL), 136 Seiten, broschiert,
9 Abbildungen und Anhang mit 16 Dokumenten,
ISBN 978–3‑86082–078‑0
kostenloser Download: Volltext (PDF)
Kooperation(en): Dr. Andreas Veres (Essen); Prof. Dr. Klaus Kost (Bochum)
Projektförderung: Deutscher Verband für Angewandte Geographie (DVAG), Deutsche Gesellschaft für Geographie (DGfG)